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Aus 1,5 wird 2: Zielanpassung in der ESG-Kommunikation

2. Juni 2022 in Real Communication

Die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels bei der Erderwärmung wurde von der Wissenschaft gerade ad acta gelegt. Nun ist der Großteil der Initiativen zum Klimaschutz und die Unternehmenskommunikation noch an diesem Ziel ausgerichtet. Wie kann man der aktuellen Entwicklung Rechnung tragen?

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Aus 1,5 wird 2: Zielanpassung in der ESG-Kommunikation

Die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels bei der Erderwärmung wurde von der Wissenschaft ad acta gelegt. Mitte Mai wurde der UN-Klimabericht noch eingeleitet mit: “Ohne sofortige und tiefgreifende Reduktionen der Emissionen in allen Bereichen, ist das Ziel, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, unerreichbar.“ Die tatsächliche Umsetzbarkeit wird im Hinblick auf die langsamen Veränderungsschritte in wissenschaftlichen Kreisen schon länger angezweifelt. Einige deutsche Klimaforscher sprechen im Nachgang des Reports Tacheles: „Ich bin mir sicher: Wir werden die 1,5-Grad Marke reißen“, sagte Mojid Latif, Meteorologe und Professor am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, dem Focus und gestern sagte Gerald Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Klimaforscher, im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung: „Wir haben noch 10 bis 15 Jahre Zeit, um alles zu unternehmen, damit wir das Ziel erreichen, die globale Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Dann aber ist diese Marke endgültig verloren. So wie das Ziel von 1,5 Grad, das nicht mehr zu schaffen ist.“

Nun ist der Großteil der Initiativen zum Klimaschutz noch am 1,5-Grad-Ziel ausgerichtet und Unternehmen kommunizieren auf ihrer Website und im ESG-Report auf dieses Ziel hin. Wie kann man der aktuellen Entwicklung also Rechnung tragen?

Eigene Klimaziele verschärfen

Die Bundesregierung will bis 2045 die Klimaneutralität erreichen. Viele Unternehmen haben sich ambitioniertere Ziele gesetzt. So will Barings die ‚Net Zero‘ bereits 2030 erreichen. Ratisbona arbeitet schon heute klimaneutral. Doch da muss in der Immobilienbranche noch längst nicht Schluss sein, denn Gebäude können CO2 aktiv binden, erneuerbare Energien über den eigenen Bedarf hinaus liefern und damit klimapositiv werden.

Im Hinblick auf die jüngst von der Wissenschaft prognostizierten Entwicklung sollte sich jedes Unternehmen Gedanken über eine mögliche Verschärfung der selbst gesteckten Ziele machen. Gibt es neue Technik, Best Pratices aus der Branche, andere Optionen, um die Auswirkungen des Klimawandels weiter einzudämmen?

Transparente und ehrliche Kommunikation

In der Kommunikation rund um das Thema sind Transparenz und Ehrlichkeit wie immer das A und O. Möglich wäre zunächst ein Hinweis auf die aktuelle Einschätzung der Wissenschaft und auf die kontinuierliche Prüfung der Geschäftstätigkeiten bzw. des Portfolios auf die Resilienz unter sich verändernden Parametern. Für die Immobilienbranche gehört dazu unter anderem der Blick auf Investitionsstandorte unter Berücksichtigung von Prognosen (Wetter, Wasserstände etc.) bei der Überschreitung des 1,5-Grad-Ziels.

ESG-Strategien sind von Natur aus „works in progress“ und die Verschiebung des 1,5-Grad-Ziels auf 2 Grad wird sicher nicht die letzte nötige Justierung sein. Ein Stichwort ist hier die sich weiter verschärfende Regulatorik. Ziele werden kontinuierlich angepasst – und genau diese Prozessfindung darf sich, neben den harten Fakten, auch in der Kommunikation widerspiegeln.

Foto: Mika Baumeister / Unsplash

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