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Clubhouse – Der neue Hype in der Kommunikation und der Nutzen für die Immobilienwirtschaft

27. Januar 2021 von Christian Benzing in Real Communication

Was hat es mit der Audio-only und Social-Media-App Clubhouse auf sich, und welchen Mehrwert bietet sie für die Kommunikation in der Immobilienwirtschaft?

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Clubhouse – Der neue Hype in der Kommunikation und der Nutzen für die Immobilienwirtschaft

Seit einer Woche ist in Deutschland ein neuer Hype ausgebrochen. Die Audio-only und Social-Media-App Clubhouse ist in aller Munde und hält die Spitzenposition bei den Downloads im App-Store. Doch was hat es mit der App auf sich, und welchen Mehrwert bietet sie für die Kommunikation in der Immobilienwirtschaft?

Clubhouse ist vergleichbar mit einer Telefonkonferenz zu einem bestimmten Thema, bei der jeder Nutzer der App zuhören kann. Man trifft sich zur Konferenz in virtuellen Räumen, in denen diverse Diskussionen stattfinden. Jeder Nutzer kann einen eigenen Raum starten und mit einem Themenhinweis und einer Liste der wichtigsten Teilnehmer versehen. Zudem kann man, wie in anderen sozialen Netzwerken auch, anderen Nutzern und Themen folgen. Die eigene Startseite zeigt Räume, die zu den Interessen passen. Die Diskussionen werden dann von Moderatoren geleitet, die anderen Teilnehmern das Rederecht erteilen oder entziehen können. Wer mitdiskutieren möchte, kann virtuell die Hand heben.

Der Clubhouse-Hype

Die Clubhouse-App ist ein gelungenes Beispiel für Influencer-Marketing, dabei ist sie nicht neu. Bereits im April 2020 wurde sie von den Entwicklern Paul Davison und Rohan Seth veröffentlicht. Warum die App aktuell alle Diskussionen beherrscht, haben die Online-Marketing Rockstars ausführlich dargelegt (siehe weiterführenden Link im Anhang). So wurde sie durch eine Aktion innerhalb der Digital-Marketing-Szene populär. Durch diese Aktion und die sukzessive Anmeldung mehrerer Prominenter stieg die Zahl der Nutzer, bis letztlich ein LinkedIn-Post der Influencerin Ann-Katrin Schmitz den Hype vollends durchstarten ließ.

Neue User können dabei nur über Einladung eines bereits anmeldeten Nutzern der App beitreten, wobei jedem zu Beginn nur zwei Einladungslinks zur Verfügung stehen. Kombiniert mit dem derzeitigen Hype und der Tatsache, dass die App aktuell nur für das iPhone, nicht aber für Android-Geräte oder Desktop zur Verfügung steht, sorgt dies für einen künstlichen Flaschenhals, der die Begehrlichkeit noch weiter gesteigert hat. Die Verknappung der Zugänge sorgte für den sogenannten FOMO-Effekt ("Fear of missing out"), der die Begehrlichkeit noch weiter intensiviert.

Kommunikativer Mehrwert

Im Folgenden haben wir unsere Erkenntnisse nach den ersten Tests der App zusammengefasst:

• Die Schwelle für den direkten Austausch sinkt: Clubhouse schafft einen direkten Zugang zu zahlreichen Prominenten aus Politik, Journalismus, Gesellschaft und Wirtschaft. So entsteht eine bisher nicht gekannte Niederschwelligkeit. Ob man mit Thomas Gottschalk und Sigmar Gabriel über die Amtseinführung von Joe Biden, mit Bodo Ramelow über die Verhandlungen in der Ministerpräsidentenkonferenz oder mit Peter Neururer und Rainer Calmund über Schalke 04 diskutieren möchte; die Diskussionsrunden sind sehr breit angelegt.

• Kommunikatoren und junge Unternehmer treiben das Netzwerk voran: In den Diskussionen sind viele Medienschaffende, junge Unternehmer aus dem Tech-Bereich und Nachwuchskräfte aktiv.

• Authentische, ungefilterte Kommunikation steht im Fokus: Im Gegensatz zu allen anderen Kanälen entstehen hier aktuell ungefilterte und direkte Gespräche. Es gibt keine vorbereiteten Reden oder Vorträge, der Austausch ist sehr persönlich und authentisch. Dass das auch schiefgehen kann, hat Bodo Ramelow eindrucksvoll demonstriert.

• Die Immobilienwirtschaft ist am Start: Auch die Immobilienwirtschaft ist bereits aktiv, es werden täglich mehrere Runden zu unterschiedlichen immobilienwirtschaftlichen Themen durchgeführt. Auch wir von Feldhoff & Cie. haben bereits unsere erste Runde durchgeführt und mit unserem Netzwerk zum immobilienwirtschaftlichen Ausblick 2021 diskutiert.

• Die App trifft den Zeitgeist des Lockdowns: Clubhouse erleichtert auch innerhalb der Immobilienwirtschaft die virtuelle Vernetzung, was gerade angesichts fehlender Veranstaltungen und Messen von den Nutzern dankbar aufgenommen wird.

• Clubhouse kann Marketing: Clubhouse wird bereits für die Produkt- und Markenstrategie eingesetzt. Mercedes-Benz hat zum Beispiel den Launch des neuen E-Autos EQA mit einem Talk über Clubhouse begleitet. 500 interessierte Nutzer konnten in der Diskussion weitere Informationen zum Modell erhalten und Fragen stellen.

Vorsicht Datenschutz

Um es klar zu sagen: Die App hat ein Datenschutz-Problem. Eine Nutzung im gewerblichen bzw. dienstlichen Umfeld muss kritisch geprüft werden. Mit der Nutzung wird das komplette Telefonbuch vom Smartphone auf den Clubhouse-Server geladen und mit den bestehenden Kontakten abgeglichen. Dies ist bei vielen Apps üblich und sorgt beispielsweise auch beim populären Messenger WhatsApp für Diskussionen. Die Gespräche werden zudem mitgeschnitten. Damit ist die Datenschutzkonformität aus europäischer Sicht bislang schlicht nicht erfüllt. Trotz dieser Problematik nutzen zahlreiche Prominente, Politiker und auch Unternehmensvorstände die App.

Ausblick ungewiss

Clubhouse wird in Deutschland erst seit knapp mehr als eine Woche in der Breite genutzt. Corona kommt Clubhouse aktuell zugute, da die meisten User im Home-Office arbeiten und durch den Lockdown mehr Zeit haben, sich neben, während, vor oder nach der Arbeit in der App zu bewegen. Konkrete Aussagen über die langfristige Bedeutung der App für die Kommunikation sind aber noch Kaffeesatzleserei. Ob sich Clubhouse auf lange Sicht als Konkurrenz zu anderen Kanälen wie Twitter oder dem Podcast etablieren kann, beobachten wir genau.

Weiterführende Links:
Analyse der Onlinemarketing Rockstars zum Clubhouse-Hype: OMR.de
LinkedIn-Post der Influencerin Ann-Katrin Schmitz: Linkedin.com
Kritik an Bodo Ramelow nach Clubhouse-Auftritt: Tagesschau.de

Photo by William Krause on Unsplash

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Kommentare

  • Tobias Möritz

    18.02.2021, 22:42 Uhr

    Vielen Dank für Ihre wertvollen Einblicke zu Clubhouse!