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Corona-Pandemie: Sind Krisenzeiten Kommunikationszeiten?

8. April 2020 in Real Communication

„Krisenzeiten sind Kommunikationszeiten“ – eine Plattitüde? Vielleicht, aber wie fast alle Redewendungen enthält auch diese ein Fünkchen Wahrheit. Wie und mit wem soll ich aber in Krisenzeiten kommunizieren?

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Corona-Pandemie: Sind Krisenzeiten Kommunikationszeiten?

„Krisenzeiten sind Kommunikationszeiten“ – eine Plattitüde? Vielleicht, aber wie fast alle Redewendungen enthält auch diese ein Fünkchen Wahrheit. Wie und mit wem soll ich aber in Krisenzeiten kommunizieren? Und warum, wo sich doch sowieso nur alles nur um die Krise dreht, Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand stehen und die Zukunft ungewiss ist? Die Antwort lautet: gerade deshalb.

Unsicherheit führt zu weniger Kommunikation
Im Zuge der Corona-Pandemie stehen viele Immobilienunternehmen vor neuen Herausforderungen. Nach vielen Jahren mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung erzeugt das Virus vor allem eins: eine hohe Unsicherheit. Niemand weiß die Auswirkungen auf die Branche konkret zu beziffern. Eben aufgrund dieser Unsicherheit neigen viele Unternehmen dazu, ihre Kommunikationsaktivitäten herunterzufahren. Punktuell kann das sinnvoll sein: Beispielsweise können Social-Media-Posts im Wohnungsvertrieb mit spielenden Kindern und lachenden Senioren in Zeiten von Corona leicht taktlos erscheinen.

Vielfach geht die kommunikative Abschottung jedoch zu weit: Bleibt der Austausch mit Investoren zwangsweise noch intakt, wird die Kommunikation mit anderen wichtigen Stakeholdern wie Medien, Mietern oder Geschäftspartnern drastisch reduziert. Das ist auf den ersten Blick verständlich, denn Kommunikation gehört in der Regel nicht zum Kerngeschäft und die Mitarbeiter sind mit Analysen und Reportings ausgelastet. Gleichzeitig ist die Ungewissheit selbst bei den Führungskräften hoch. Niemand kann die Auswirkungen auf den eigenen Geschäftsbetrieb vollständig abschätzen – die Angst, falsche Erwartungen zu wecken, schwingt deshalb ständig mit. Kommunikation erscheint in Krisenzeiten zusätzlich unangenehm, dreht sie sich dieser Tage doch vor allem um die Auswirkungen des Virus auf Baustellen, Mietverträge, das Marktumfeld oder den Geschäftsbetrieb.

Bedarf nach Kommunikation steigt in der Krise
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold? Stimmt nicht. Der Kommunikationsbedarf steigt in der Krise, da die ohnehin bestehende Unsicherheit bei allen Stakeholdern durch Schweigen nur noch größer wird. Jetzt ist Dialogbereitschaft gefragt. Allerdings ändert sich die Art und Weise der Kommunikation und auch ihr Inhalt. Geht es normalerweise darum, Reputation aufzubauen und Stärken zu kommunizieren, stehen in der Krise Vertrauenserhalt und Orientierung im Fokus – es gilt, Unsicherheiten abzubauen.

Halten Sie also den Gesprächskanal zu Ihren wichtigsten Stakeholdern offen, etwa in Form von Anschreiben, Newslettern oder Telefon- und Videokonferenzen. Im gegenseitigen Austausch lässt sich das bereits aufgebaute Vertrauen festigen. Neben den Geschäftspartnern ist das vor allem für die Mitarbeiter und die Medien wichtig.

Die Stakeholder erwarten von Ihnen gerade jetzt Orientierung und eine klare Strategie, um die Herausforderungen der kommenden Wochen und Monate bewältigen zu können. Allein deshalb ist Krisenkommunikation Chefsache und ein wichtiger Teil der Führungskultur. Ein Geschäftsführer, der Präsenz zeigt und die Stakeholder mitnimmt, schafft Zuversicht und demonstriert Handlungsfähigkeit.

Stellen Sie zudem alle regulären Kommunikationsmaßnahmen auf den Prüfstand: Welches Signal senden Sie gerade mit ihren laufenden Kommunikationsaktivitäten an die krisengeplagte Öffentlichkeit? Großangelegte Imagekampagnen, steile Thesen oder Sarkasmus in Social-Media-Postings sind jetzt fehl am Platz und eignen sich eher im ruhigeren Fahrwasser.
Fazit: Die Anforderungen an Kommunikation steigen in der Krise. Die primären Ziele lauten: Vertrauen erhalten, Orientierung bieten und Unsicherheit abbauen. Das persönliche Engagement des Managements und eine besondere Sensibilität für die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen sind dabei essenziell.

Photo by Tim Mossholder on Unsplash

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